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Schöner Name, super Geschmack
Tunnel, Nützlinge und viel Geduld: Wie es Paul’s Bauernhof aus Wallau auch im Frühherbst noch gelingt, frische Erdbeeren zu ernten. Wallau. Ob frisch gepflückt, mit Puderzucker aus der Schale oder als Zutat für allerlei Süßspeisen: Erdbeeren sind bei vielen Deutschen die Nummer eins der Früchte. Wer kurz nach dem kalendarischen Herbstbeginn noch Lust auf die süßen roten Beeren verspürt, der muss nicht auf Erzeugnisse aus Spanien oder Nordafrika ausweichen - mit entsprechend schlechtem Gewissen in Sachen Ökobilanz. Denn es gibt einen Landwirt aus der Region, der auch zu dieser Jahreszeit noch Erdbeeren erntet und verkauft. Und zwar Paul’s Bauernhof aus Wallau. Dessen Erntehelfer pflücken die Erdbeeren noch bis Ende Oktober täglich frisch vom Feld. „Wir wollen unsere Früchte im Jahresverlauf so lange wie möglich anbieten“, umreißt Geschäftsführer Reiner Paul die Strategie bei der Beeren-Ernte – zusätzlich zu Erdbeeren kommen aus dem Hause Paul auch Himbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren. Die Erdbeeren, die jetzt noch auf dem Acker zwischen Wallau und Nordenstadt gedeihen, tragen einen Namen, der nicht nur gut klingt, sondern auch gut schmeckt: Florentina. Dabei handelt es sich um eine remontierende Erdbeer-Sorte. Das bedeutet, dass diese Erdbeer-Pflanze fortlaufend Blüten und Früchte produziert, bis der Frost kommt. Gepflanzt im Mai, bilden die Pflanzen im Sechs-Wochen-Rhythmus neue Blüten aus. Doch die ersten Blüten knipsten Paul und seine Helfer im Frühsommer wieder weg. Der Grund: „Wir wollten der Pflanze Zeit geben, um stärker zu werden und sich besser zu entwickeln“, sagt Paul. Damit diese Entwicklung nicht von Schädlingen wie den Spinnmilben ruiniert wird, setzt Paul auf deren natürliche Fressfeinde – die Raubmilben.
Diese Nützlinge werden in kleinen, perforierten Papiertütchen alle drei Meter an den Erdbeerpflanzen verteilt und fressen die Spinnmilben, ehe diese den Erdbeerpflanzen Schaden zufügen können. Glücklicherweise stehen Erdbeeren selbst nicht auf der Speisekarte der Raubmilben, die sich auch an den Pflanzen der Frühsorte „Clery“ befinden. Diese ist bereits gepflanzt, wird den Frost und den Winter überstehen, ehe sie im April als „Früh-Sorte“ geerntet werden kann. Doch vorerst kann man die Florentina-Beeren genießen. Ein weiterer Faktor, der die Erdbeerpflanzen dieser Sorte zerstören kann, kommt von oben. „Diese remontierenden Früchte sind extrem regenempfindlich und platzen schnell auf“, erklärt Paul. Er behilft sich gegen den Regen mit Tunnelkonstruktionen, die die Beeren vor Niederschlag schützen sollen. Diese sind derzeit in der Nähe seiner Scheune zwischen Wallau und Nordenstadt zu bestaunen.
Die Geduld und der Aufwand von Paul und seinem Team machen sich nun bezahlt. Jeden Tag um 7.00 Uhr rücken seine Helfer-Teams momentan aus, um die leckeren Beeren zu pflücken. Wer probieren möchte, kann die Erdbeeren im Maislabyrinth-Wallau (bis Mitte/Ende Oktober geöffnet), auf dem Hofheimer Wochenmarkt, im Paul’s Hofladen (Rathausstraße 5, 65719 Hofheim-Wallau) sowie in ausgewählten Rewe-Supermärkten in Frankfurt oder Wiesbaden einkaufen. Und somit auch zur kälter werdenden Jahreszeit noch herzerwärmend leckere Erdbeeren aus der Region genießen.